They say „Back to Normal“, aber will ich das?

Die letzten Wochen fühlen sich für mich immer noch surreal an. Wobei, es eher surreal ist, weil ich seit Jahren nicht mehr eine solche Ausgeglichenheit und Ruhe in und mit mir verspürt habe. Ich bin definitiv zurück auf Start gegangen, habe dort ein ausgiebiges Päuschen gemacht und habe die Re-Set Taste gedrückt. Nun muss ich bewusst entscheiden, wie soll es weitergehen. Welcher Rhythmus, ist der Richtige für mich und meine Leben.

Ich gebe zu, ich bin so ruhig und ausgeglichen, dass ich mir ständig die Frage stelle, ob ich faul, behäbig und unmotiviert bin. Im gleichen Moment stelle ich aber auch fest, dass ich so kreativ bin wie schon lange nicht mehr. Ich habe wieder angefangen zu stricken, mache mir Gedanken zu meinem Brand und endlich habe ich angefangen die so lange erträumte Schmuckkollektion zu entwickeln.

Corona war ein Geschenk für mich, es hat mir Raum und Ruhe verschafft, um wieder bei mir anzukommen

Ich bin von Natur aus ein eher getriebener Mensch. Ständig tanzen unzählige die Ideen Samba in meinem Kopf und halten mich beschäftigt, auch wenn ich nichts tue.

Ich versuche zur Zeit in einen gesunden Arbeitsmodus zu finden und massregele mich, nicht allen Samba tanzenden Ideen die gleiche große Bedeutung zukommen zu lassen, sondern, nur die Ideen weiter zu verfolgen, die mein Herz wirklich berühren und mich in ihren Bann ziehen.

Klar gibt es in meiner Arbeitsstruktur immer noch eine Aufteilung von dem Job, mit dem ich mittelfristig aufgrund meiner langjährigen Erfahrung problemlos Geld verdienen kann und der Projekte, die mein Herz hüpfen lassen, aber die zunächst einmal nur Investment bedeuten. Schliesslich muss das liebe Geld auch in die Hütte kommen.

Ich bin jedoch auch zu dem Schluss gekommen, öfter mal Nein zu sagen. Nein, zu Jobs von denen ich sofort weiß, die werden problematisch verlaufen. Ich sage nein, obwohl ich damit auch nein, zu einem guten Verdienst sage. Ich weiß, was ich nicht mehr will. Ganz klar und eindeutig. Leider muss ich auch nach nun 1,5 Jahren, seit ich meine Agentur abgegeben habe wieder feststellen, dass das Geschäft der PR ein auslaufendes Geschäftsmodell ist. Das war ja genau der Grund, warum ich im Sommer 2018 die Entscheidung getroffen habe, einen sehr drastischen Schnitt zu machen. Das heißt auch für mich, einen neuen Weg gehen zu müssen, wie ich meine Kunden darin unterstützen kann, nachhaltig mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich genau dieses tun werde.

Das Gefühl der Ruhe, das ich in den letzten Wochen kennengelernt habe, möchte ich mir bewahren, denn es fühlt sich so gut an und auch wenn ich zunächst vielleicht auch auf monetäre Einnahmen verzichte, glaube ich, dass ich aus dieser Ruhe und Gelassenheit so viel produktiver sein kann und werde.

Es wird nicht leicht, aber es lohnt sich dafür zu kämpfen

Mit Sicherheit werde ich mich immer wieder an diesen hier beschriebenen Vorsatz erinnern müssen, denn wir alle wissen, es ist leichter gesagt ,als getan. Nur zu leicht verfällt der Mensch in alte Verhaltensmuster. Ich gelobe aber, mich zu disziplinieren und jetzt für den Neustart auch die richtige Energie aufzubringen. Vielleicht können wir uns alle, nach den letzten Wochen der Unsicherheit, Angst und wiedergefundenen Ruhe, die positiven Momente, die mit dem Lockdown einher gingen bewahren und haben damit die große Chance ein wenig glücklicher zu leben.

Auf die Zukunft ihr Lieben und lasst uns zufrieden und glücklich sein.

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